Der Tod Ihres geliebten Menschen hat vieles verändert, so dass Sie sich ganz neu zurechtfinden müssen. Möglicherweise tragen die vorweihnachtliche Stimmung, das heran nahende Weihnachtsfest und die eher stillen Tage zwischen den Jahren dazu bei, dass Sie sich noch trauriger fühlen. Den Schmerz kann Ihnen niemand nehmen, aber vielleicht können Ihnen die folgenden Zeilen Hilfe und Halt in dieser schwierigen Zeit geben. Ihre liebe Verstorbene/Ihr lieber Verstorbene wünscht sich nichts mehr, als dass Sie Ihren Weg der Trauer finden und dass es Ihnen so gut geht, wie es Ihnen im Moment möglich ist. Er oder sie verlangt sicher nichts von Ihnen, was Sie gerade eigentlich nicht können oder möchten.
Da kann es sein, dass Sie davon gehen, dass Sie als Trauernde/Trauernder nie wieder ein schönes Weihnachtsfest feiern können. Doch Ihre Trauer wird sich verändern. Sie lernen mit ihren Gefühlen zu leben. Sie werden Wege entdecken, wieder Glück und Freude zu empfinden. Sie dürfen darauf vertrauen, dass sich auch die Weihnachtszeit irgendwann wieder leichter anfühlen wird, auch wenn es nicht mehr wie einmal sein wird. Es wird nicht mehr, wie es einmal war, aber es kann durchaus wieder schön werden. Gerade Weihnachten feiern wir, dass uns ein Licht in der Dunkelheit leuchtet – mitten in der dunklen Nacht unseres Jahres / unserer Welt / unseres Lebens. Sie können beispielsweise das Lieblingsfoto von dem geliebten Menschen und eine brennende Kerze an einen ruhigen Ort stellen, die seine Anwesenheit im Herzen verdeutlicht – für einen selbst und für andere. h, ob dies normal ist.
Die Christen feiern Weihnachten die Geburt Jesu. Sie glauben daran, dass in ihm Gott Mensch wird, einer von uns, der uns durch unser Leben auch in Trauer und Schmerz begleitet. Das Kind wird nicht in einem Lichterpalast geboren, sondern bei den Armen und Entrechteten. Es kommt ins Dunkel und erleuchtet es. So ist Weihachten eigentlich ein Fest gerade für Trauernde. Gott kommt zu mir, in meinen Schmerz, in meine Trauer, in meine Fragen. „Das Licht scheint in der Finsternis, und die Finsternis hat’s nicht ergriffen.“ heißt es im Johannesevangelium. Vertrauen wir darauf an diesem Weihnachtsfest. Letztendlich hat dieses Kind auch Leid und Schmerz gelebt und erlebt und das zuletzt am Kreuz.
Jeder Schmerz und jede Trauer muss stufenweise gegangen werden. Jede Trauer ist nur Stufe um Stufe zu gehen, wenn sie sich verändern will. Jeder Trost, der gesagt, getan oder gezeigt wird, er hilft, mit dem Schmerz zu leben und wieder eine Stufe der Trauer zu erklimmen. Jede Stufe bringt uns näher: Näher zu jenen, die vorausgegangen sind. Näher zu dem Ort, den wir Himmel nennen. Näher zu dem, den wir Gott nennen und der die Stufen zu unserem Leben hinabgegangen ist.
Zum Schluss noch einige Anregungen aus der Broschüre des Bischöflichen Generalvikariat Münster „Du fehlst mir so“
• Schneiden Sie aus Ihrem Tannenbaum einen Ast, so dass eine Lücke entsteht. Den herausgeschnittenen Ast bringen Sie dann aufs Grab.
• Legen Sie ein Symbol für den Verstorbenen oder die Verstorbene auf den Gabentisch: etwas was er oder sie besonders geliebt hat, ein „altes“ Weihnachtsgeschenk….Erzählen Sie den anderen, was Ihnen dazu einfällt, und legen Sie es dann an die Krippe als Zeichen dafür, dass Sie die Tote/den Toten vertrauensvoll in Gottes Hände geben.
• Zünden Sie eine der Kerzen am Tisch oder Tannenbaum bewusst nicht an – als Zeichen dafür, dass Ihnen das Licht des Verstorbenen/der Verstorbenen fehlt.
Wir wünschen Ihnen ein ruhiges und hoffnungsvolles Weihnachtsfest. Viel Kraft für das neue Jahr.
Die Trauerbegleiterinnen der St. Franziskus- Hospizbewegung Legden- Asbeck e.V.
Marlies Preckel
Helga Feldhaus
Marianne Rudde
Roswitha Schlätker
Karin Kleweken
Lilli Feldkamp
Renate Barenbrügge